Die Handlung
Schwarz / Weiß:
Es gibt zwei Cliquen im Dorf: die Heinzels und die Vandals.
Letztere verbringen ihre Unmengen freier Zeit damit, Mülltonnen und Bushaltestellen anzuzünden, Häuser mit Hundekacke zu bewerfen, kleinen Mädchen die Fahrräder wegzunehmen oder sich im ‚Koma-Saufen’ zu messen.
Die ‚Heinzels’ aber organisieren aktiv Nachbarschaftshilfe. Sie holen die Jüngsten vom Kindergarten ab, kaufen ein für die Ältesten, malern, putzen, füttern Haustiere... Sie entfernen die Hundekacke von Häusern und bauen neue Bushaltestellen für das kleine Dörfchen.
Kurzum: die ‚Heinzels’ und die ‚Vandals’ sind erbitterte Feinde! Nichts wünschen sich Letztere mehr, als die geheime ‚Basis’ der anderen zu finden und zu zerstören...
Farbkleks
Charlotte (14) verbringt widerwillig ihre Sommerferien in unserem beschaulichen Dorf, schließt sich aber aus Unternehmungslust spontan den ‚Heinzels’ an. Verantwortung tragen, gebraucht werden, sich sinnvoll betätigen fühlen sich plötzlich sehr gut an für Charlie, deren Alltag bisher von Langeweile und Streichen dominiert war. Schon bald verliebt sie sich auch noch in den charismatischen Anführer Timur.
Doch Timurs Erzfeind Kevin, Anführer der ‚Vandals’, scheint auch an Charlie interessiert zu sein. Sie erkennt, dass Kevin gar nicht so böse ist, wie er gerne wirken möchte. Durch seinen konsequenten Gerechtigkeitssinn kann er in Situationen Gutes bewirken, in denen Timur mit seinen dogmatischen Regeln handlungsunfähig bleibt. Und als sie dahinterkommt, dass Timur ein dunkles Geheimnis verbirgt, gerät ihre Welt ins Wanken!
Graustufen
Alles war so schön einfach: Schwarz und Weiß wie im Märchenbuch... doch Gut und Böse verschmieren in diesem Sommer für Charlie zu einem undurchsichtigen Grau. Das Unvermeidliche geschieht natürlich... Liebeskummer, eine Dorfdisco, Alkoholrausch, ein Kuss...
Doch als schon alles verloren scheint, wächst Charlie über sich selbst hinaus. Am Ende steht sie als Vermittlerin zwischen den Fronten und übernimmt die Verantwortung für ihr Handeln... ihr Leben... und für andere!
Das Original:
Obwohl es im Lehrplan vorgeschrieben war, genoss das Kinderbuch Timur und sein Trupp zu DDR-Zeiten Kultstatus. Im Gegensatz zur ‚FRÖSI’ oder den ‚Abrafaxe’ hat man davon häufig auch im Westen ’schonmal gehört’. Unser Film ist sehr stark daran angelehnt, bedient sich des Konzepts der Timur-Hilfe (Nachbarschaftshilfe durch Jugendliche) und politisch neutraler Werte wie Solidarität und Verantwortungsgefühl, verzichtet aber ganz auf die ohnehin im Buch sehr spärlich vorkommende Propaganda.
Unsere Adaption spielt mit der Schwarzweiß-Malerei der Vorlage. Im Original sind die Rollen klar verteilt - der Gute ist gut und der Böse eben böse. Im Film erscheint es zunächst auch so klar, ist dann aber doch gar nicht so einfach!